Roncalli’s Apollo Varieté Theater Düsseldorf präsentiert: Tulpen aus Amsterdam

Noch bis zum 5. Juli 2015 heißt es im kultigen  Roncalli Apollo Varieté  unter der Düsseldorfer Rheinkniebrücke»Willkommen in Amsterdam« ‒ der wunderschönen Stadt der Tulpen, Grachten und Fahrräder.

Unter dem Motto »SHOW & DINE« bietet Roncalli seinen Gästen begleitend zu der  aktuellen Show

›Tulpen aus Amsterdam

die Möglichkeit, im Vorstellungssaal exklusiv zu speisen. Verführerische Menüs mit zum Thema passenden Namen, wie »Waterlooplein«, »Königspalast«, »Prinsengracht«, »Vondelpark«, »Sweet Oranje« und »Artistenteller« warten darauf bestellt, und in angenehmer Atmosphäre genossen zu werden. Bereits ab einer Stunde vor Showbeginn kann man sich vom freundlichen Servicepersonal die Vorspeise, später in der Pause den Hauptgang und danach das Dessert servieren lassen. Bon appétit!

Pünktlich zum Glockenschlag heißt es »Bühne frei« für Raymond, den humorigen, sympathischen und tollpatschigen Holländer und die vier jungen hübschen Damen vom Roncalli-Ballett in traditionellen holländischen Trachtenkostümen. Comedian und Entertainer Ramon Hopmann mit seinem unverwechselbaren Dialekt, seiner Phobie gegen von Nichtholländern erzählte Holländerwitze und seiner Vorliebe für „lekker“ Käse aus Holland, ist seine Hauptrolle in der Roncalli-Show

›Tulpen aus Amsterdam

im wahrsten Sinne des Wortes »auf den Leib geschrieben«. Klar, dass er als waschechter Holländer natürlich selber Holländerwitze zum Besten geben und sich selbstironisch auf die Schippe nehmen kann, bis die Schwarte kracht und er − nach einer kurzen Steppeinlage zusammen mit dem Holzschuh-Ballett − die erste Akrobatin ankündigt:

Jordan McKnight
Jordan McKnight

Kontorsionistin Jordan McKnight , das wohl biegsamste Mädchen der Welt. Wenn die junge amerikanische Schlangenfrau in ihrem glitzernden Kostüm aus einer kleinen Kiste klettert, ihren geschmeidigen Körper zu den extremsten elastischen Drehungen verbiegt und mit gefühlten 180 Grad um die eigene Achse kreisen lässt, erinnert sie an eine zum Leben erwachte Puppe mit Knochen aus Kautschuk. Und wenn sie dann noch mit hinter dem Kopf verschränkten Beinen auf den Händen über die Bühne läuft, glaubt man, keinen Menschen, sondern ein schillerndes spinnenartiges Insekt vor sich zu haben.

Dass Spaß und Akrobatik einander nicht ausschließen, führt der australische Bicycle-Komiker Justin Case, der ein wenig an OTTO auf Rädern erinnert, in der nächsten Nummer vor: Als geübter Profi macht er auf jedem Drahtesel, egal ob mit einem oder zwei Rädern ‒ oder einer Fahrrad-Miniaturausgabe für Zwerge ‒ eine gute Figur. Kopfstand auf dem Sattel, fahren ohne Lenker: Alles kein Problem! Blitzschnell zerlegt der Artist sein Spezialfahrrad und setzt es bei voller Fahrt wieder zusammen und schafft es auch, einen freiwilligen Assistenten aus dem Publikum auf’s Kreuz zu legen. Aber keine Angst: Statist Daniel wird weder überfahren noch gerädert. Justin Case fährt ihm ‒ Oh Pardon(!) ‒ nur leicht in den Schritt, springt mit dem Einrad gekonnt zwischen seinen ausgestreckten Armen und Beinen hin und her und macht zum Schluss noch einen Handstand auf ihm.

Noch während das Ballet ‒ jetzt gekleidet in bezaubernde Kostüme mit Windmühlenflügeln auf dem Rücken ‒ vorne auf der Bühne die wohlgeformten Hüften und Beine schwingt, wird im Hintergrund bereits ein Reifen für die nächste Show in luftiger Höhe installiert. Dieses »Mühlrad« (wie Raymond es nennt), ist das Arbeitsgerät für das Duo Azelle, das als adäquater Ersatz für den erkrankten Künstler Jon Young verpflichtet wurde. Die Luftakrobatinnen Anne-Marie Poirier und Rosalie Beauchamp sind preisgekrönte Newcomer und bieten eine tolle Darbietung. Da sitzt jeder Griff und jede Drehung, wenn die beiden grazilen jungen Frauen mit fließenden Bewegungen im Einklang zu magischer Musik am Reifen turnen.

Danach ist erst einmal wieder Raymond dran: Er lässt sich von Helfer Nils einen Tisch bringen, auf dem mehrere Glocken in verschiedenen Größen stehen. Schafft es der fliegende Holländer, zusammen mit vier Assistenten aus dem Publikum ein Glockenkonzert zu veranstalten? Siehe da: Nach kurzem Üben und „Einläuten“ die Tonleiter rauf und runter, kann man ganz deutlich ein allgemein bekanntes Volkslied hören.

Manch einer wäre froh, wenn er auch ‒ ohne dabei ununterbrochen zu jonglieren ‒ in der Lage wäre, so schnell wie das Partner-Jongleur-Duo Strahlemann & Söhne die Kleidung zu tauschen. Wirklich eine Leistung der Superlative, die Pat Fabio und Gordon Leif ihrem Publikum bieten: Die beiden tauschen beim Jonglieren ‒ sozusagen im fliegenden Wechsel – ihre komplette Bankerkluft mit dem Partner aus. Da fliegen alle Klamotten, ‒ angefangen vom Jackett, über Weste, Krawatte, Schuhe und Hemd, bis hin zur Hose ‒ wie beim Männerstrip durch die Luft. Dafür gibt es nur ein Wort: Spitze! Diese spritzig-rasante Show ist Spannung und Unterhaltung PUR.

Was wäre ein Holländer ohne Käse? Raymond verrät es seinen Gästen gern und kündigt dann auf witzige Art − zusammen mit den vier Mädels vom Ballett − auf großen Lettern die PAUSE an.

Nach der Pause muss der Entertainer erst einmal eine schlechte Nachricht unter die Leute bringen: Die Zaubershow fällt heute aus! Stop ‒ Nein, dann doch nicht! Mit Unterstützung der verhinderten Künstlerin Petra via Handy soll der gestresste Raymond die Vertretung machen. Käse, der Trick will einfach nicht klappen! Was macht der Zauberlehrling nur falsch? Doch dann hat er plötzlich ‒ nach den ersten aufmunternden Magenbittern aus der Zauberkiste ‒ den Trick mit den Flaschen raus: Juhu, hicks ….. Prost Raymond! Und bitte noch einmal so schön wie Petra mit dem Popo wackeln!

Very sexy geht es mit einem Tanz der Damen vom Ballett zum Song »Hey, Big Spender« weiter, bevor als nächstes noch einmal unser witziger Freund Justin Case im Kängurugalopp auf die Bühne radelt.  Drollig, wie er mit einem super-winzigen Rad, das von der Größe her eigentlich für dressierte weiße Mäuse konzipiert zu sein scheint ‒ unter dem anspornendem Applaus der Zuschauer durch einen brennenden Reifen rast.

Haben Sie sich auch schon einmal in den Amsterdamer Grachten verlaufen und standen plötzlich vor großen beleuchteten Fenstern voller einladend lächelnden lebendigen Schaufensterpuppen? Raymond ist das auch passiert – aber wie erklärt er das am Telefon seiner auf ihn wartenden arglosen alten Tante?

Perfekte Stapaten-Akrobatik vom Feinsten zeigt jetzt Rustam Tsodikow. Mit einer roten Rose im Mund bietet der Künstler zu einem rassigen Tango sowohl eine kraft- und schwungvolle Show, als auch einen ästhetischen Anblick.

Auch Mandy Mercedes – ein Zirkuskind in neunter Generation ‒ bezaubert durch ihre wunderschöne Darbietung: Auf einem Klettergerüst führt die attraktive Vollblutartistin im Liegen, sowie teilweise auf Handstützen, artistische Höchstleistungen vor und jongliert mit den Füßen runde Tücher, die beim Rotieren optisch an »kreisende Teller« erinnern.

Dann heißt es langsam Abschied nehmen von Amsterdam. Ein bunter Abend voller Akrobatik, artistischer Meisterleistungen, super gelungener Comedy, Gesang- und Tanzeinlagen nähert sich seinem Ende. Von der Decke regnet es Papierschnipsel und oranje Luftballons. Alle Künstler kommen noch einmal auf die Bühne und das Ballett tanzt den letzten Tanz im originellen Tulpen-Dress. Zum Ausklang der Show wird es noch einmal besinnlich, wenn ein jetzt ganz ernster Raymond im dunklen Saal unter dem mit vielen glitzernden Sternen behangenen Bühnenhimmel den kultigen Michael-Heltau-Chanson »Heute Nacht, Amsterdam« für einen Matrosen und sein Mädchen singt.

Uns hat der Abend in Roncalli’s Apollo Varieté sehr gut gefallen. Vielen Dank an alle Künstler auf und hinter der Bühne, die als eingespieltes Team Abend für Abend alles dafür tun, ihren Gästen eine unterhaltsame, exquisite und lockere Show zu präsentieren − und durch ihr persönliches Engagement Freude auf ein Wiedersehen und Neugier auf die nächsten Veranstaltungen wecken.

Link zu Roncalli’s Apollo Varieté

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