Vom 9. März bis 14. Mai 2017 präsentiert das kultige, in der nördlichen Innenstadt gelegene GOP Varieté-Theater Essen: SLOW – In der Ruhe liegt die Kraft.
Wir zwei von reisemehrwert.com haben die neue Show am Premierenabend besucht und uns sowohl von den Künstlern, als auch von dem superleckeren Menü
- Karotten-Ingwersuppe mit Kokos-Espuma
- Marinierter Jungschweinerücken auf Erbspüree und gebackenem Polenta
- Tiramisu & Co
begeistern lassen.
Nach der Begrüßung durch Chef Matthias Peiniger und seinen künftigen Nachfolger, sowie dem Genuss der vom flinken, freundlichen Servicepersonal servierten Vor- und Hauptspeise öffnet sich der Vorhang und gibt den Blick auf die Akteure des heutigen Abends frei.
Getreu dem Motto »In der Ruhe liegt die Kraft« erwachen die Artisten gemächlich zum Leben und turnen sich zu Yogamusik warm. Einer von ihnen − Pavel − erklimmt mit affenartiger Geschwindigkeit den Chinesischen Mast und gibt damit den Startschuss für einen rasanten, unterhaltsamen Abend.
„Keine Angst, der will nur spielen!” beruhigt der nächste Gast das Publikum, als er zusammen mit einem riesigen silbernen Fisch die Bühne betritt.
Bei dem Künstler handelt es sich um Claude Criblez, seines Zeichens ›Dompteur‹ eines kleinen Flugzoos. Einfach nur köstlich, welche Ruhe und Gelassenheit der Schweizer ausstrahlt und wie er den Saal mühelos zum Lachen bringt, ohne eine Miene zu verziehen! Erst, als es darum geht, den rundlichen Fisch zu einem gestreckten doppelten Salto hoch oben unter der Bühnendecke zu bewegen, wird unser cooler Freund etwas hektisch, was bei dem XXXL-gemächlichen Berner schon etwas heißen will. 🙂
Mit runden Sachen geht es im Programm weiter: Zunächst mit Hazel Bock – ›The Amazing Hazel‹ aus Australien und ihrer erstklassigen Ring-Jonglage, dann mit der zierlichen Kanadierin Mélodie Lamoureux und ihrer spritzigen Hula Hoop-Show und dann mit der kraft- und schwungvollen Darbietung von Jonas Witt aus Wien in seinem großen Cyr-Rad. Wenn die drei Artisten auf der Bühne wirbeln, ist nicht mehr »slow«, sondern »speed« pur angesagt.
Vor der Pause sind noch einmal der fliegende Fisch & Co. dran. Humorig verkündet sein Herrchen auf astreinem ›Swizerdütsch‹ die Ankunft einer gemischten Raubtiergruppe und bittet um mutigen Beistand aus dem Publikum. Hoffentlich verliert bei dieser spektakulären Show bloß keiner den Kopf!
Nicht nur spektakulär, sondern auch wunderschön anzusehen ist im Anschluss daran der Auftritt von Ingrid Korpitsch in ihrem Luftring. Die in ein atemberaubend enganliegendes schwarzes Trikot gehüllte junge Dame brilliert nicht nur als großartige Artistin, sondern stellt im Laufe des Abend auch ihr musikalisches Talent am Piano unter Beweis.
Derweil stehen unserem Raubtierdompteur aus der Schweizer die Schweißperlen auf der Stirn. Schließlich gilt es eine Rettungsaktion der besonderen Art zu meistern. 🙂
Als wahrer Meister seines Fachs erweist sich der nachfolgende Künstler Chu Chuan Ho. Der quirlige Export aus Taiwan präsentiert mit seiner rundum perfekten, an Präzision kaum zu überbietenden Leistung eine der besten Diabolo-Shows, die wir in der letzten Zeit gesehen haben.
Wer hätte das gedacht? Claude Criblez hat es tatsächlich geschafft, sein leicht verletztes Raubtier wieder zu aktivieren. Für seinen Gehilfen aus dem Publikum gibt es zur Belohnung erst einmal ein Portiönchen Whiskas.
Wetten, dass Sie noch nie so dynamische Energiebündel gesehen haben, wie das Trio J-Rops aus der Ukraine. J-Ropes ist die Abkürzung für ›Jump Ropes‹, was auf Deutsch »Springseil hüpfen« heißt. In dieser temporeichen Disziplin haben es die drei hippigen jungen Leute zu einer Kunstfertigkeit gebracht, die beeindruckt und gute Laune macht.
Für Begeisterung sorgt auch Hazel Bock bei ihrem zweiten Auftritt. Nach ihrer ersten Jonglage-Nummer mit den Ringen, zeigt die Australierin jetzt, dass sich nicht nur mit den Händen, sondern auch erstklassig mit den Füßen jonglieren kann. Auf dem Rücken liegend lässt sie erst mehrere Bälle durch die Luft wirbeln, dann fängt sie nacheinander 7 Koffer auf, wirft sie in die Luft und stapelt sie mit ihren Füßen zu einem Turm auf. Wow!
Schon zu Beginn der Show haben wir uns gefragt, was wohl wer mit dem merkwürdigen Plastikding auf der Seitenbühne anstellen wird. Jetzt wird das Geheimnis um die ›Wuschmaschine‹ gelüftet. Dreimal dürfen Sie raten, wer’s erfunden hat?
Die letzte Nummer des Abends bestreitet das Duo Acelya & Pavel. Das perfekt auf einander eingespielte Paar legt einen leidenschaftlichen Tango auf die Bretter, der in immer gewagtere, halsbrecherische Formationen übergeht und in einem ebenso spritzigen wie romantischen Partnerakrobatik-Akt gipfelt.
Zur Belohnung für die spitzenmäßigen Leistungen des heutigen Abends gibt es einen minutenlangen Stehapplaus — und zum Dank dafür von den Künstlern noch einmal einen akrobatischen und auch einen musikalischen Nachschlag. Ingrid Korpitsch setzt sich ans Piano und begleitet die Gesangeinlage ihrer Kolleginnen und Kollegen live.
Die neue Show im GOP Varieté-Theater Essen:
SLOW – In der Ruhe liegt die Kraft
kommt gut an und wir strecken alle vier Daumen hoch für die rundum gelungene Inszenierung. Vielen Dank an alle Mitwirkenden vor und hinter der Bühne für den unterhaltsamen und überraschungsreichen Premieren-Abend!
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