Restart im GOP Varieté-Theater Essen: WET − the Show
Endlich geht es wieder los
Nach viermonatiger Corona-Zwangspause öffnete das kultige GOP Varieté-Theater Essen mit dem erfolgreichen, im wahrsten Sinne des Wortes ›spritzigen‹ Klassiker »WET − the Show« am 29. Juli 2020 wieder seine Pforten.
Um die Gesundheit und Sicherheit der Besucher und Mitarbeiter bestmöglich zu gewährleisten, hat sich das in der nördlichen Essener City gelegene GOP in den vergangenen Wochen präzise auf die ›Wiedereröffnung‹ vorbereitet und ein profundes Hygienekonzept entwickelt. So wurden als adäquate Schutzmaßnahmen u. a. die Besucherkapazität auf 210 Plätze reduziert, zwischen den Rängen im Saal transparente Schutzwände installiert und die Show auf 90 Minuten Spielzeit ohne Pause limitiert.
Jede Menge Splish-Splash-Badespaß und Urlaubsfeeling
Am Platz erwarteten uns schon zwei knallgelbe Quitscheentchen, um uns beim 2-Gänge-Menü aus dem hauseigenen Restaurant Leander lustige Gesellschaft zu leisten und auf die WET-Show einzustimmen. Wie wird es sich anfühlen, wenn es hier heute wieder los geht? Auch der zum gut besuchten Restart aus Hannover angereiste künstlerische Direktor der GOP-Gruppe, Werner Buss, der in den letzten Tagen schon einige andere Wiedereröffnungs-Vorstellungen in anderen GOP-Häusern miterlebt hatte, war gespannt auf die nächsten 90 Minuten. „Auch Plexiglasscheiben können nicht verhindern, dass die gute Laune von der Bühne auf die Zuschauer überspringt”, prophezeite er dem erwartungsvollen Essener Publikum.
Pack die Badehose ein
Dann öffnete sich der Vorhang und gab − unter den munteren Klängen des altbekannten Conny Froboess-Hits »Pack die Badehose ein« − den Blick auf das Bühnenbild frei: Sechs auf Podesten stehende Badewannen samt quirligem Inhalt. Im Takt des Songs ›You make me crazy‹ startete das nach der langen verordneten Zwangspause vor Spielfreude förmlich überschäumende Ensemble mit einer flotten Tanzakrobatik-Show direkt in die Vollen.
In der konfortabelsten Wanne hatte es sich Sängerin Lina Navakaite bequem gemacht, deren Spezialität es ist, den kultigen Oldie »Pack die Badehose ein« in sämtlichen Varianten vorzutragen. Egal ob Händel, Schumann, Schönberg, Mozart, die Beatles oder russische Volksmusiker bei der Komposition Pate standen, − die blonde Diva aus Litauen beherrscht jede Tonlage.
She brings the rain − Oh Yeah 😀
Die Stimmung im Saal kletterte noch mehr nach oben, als die für Comedy zuständige Ulknudel Yulia Girda aus einem Abflussrohr krabbelte und mit Tauchermaske und Gummistiefeln durch das Publikum rannte, um die von der Bühne sporadisch bis zur dritten Reihe spritzenden Wasserstrahlen in einer winzigen Badewanne aufzufangen.
Wer hat die schönsten Beine?
Eine anmutige Antipoden-Jonglage-Show bot die Künstlerin Kathy Donnert. Auf dem Rücken in einer Wanne liegend wirbelte sie im Takt zum Livegesang von Lina Navakaite mit scheinbarer Leichtigkeit Tücher, Bälle und eine zylinderförmige Rolle rasant durch die Luft. Einfach nur toll anzusehen, wie die grazile Künstlerin aus Ungarn ihre schönen Beine gezielt in Szene setzte und − immer Tempo Tempo − mit ihnen alle Utensilien perfekt in Schwung brachte.
Championreife Bouncing-Jonglage vom Feinsten
Super gut mit Bällen umgehen kann auch der Jongleur Ilja Smyslov. Seine exzellente schwungvolle Präsentation in der Disziplin »Bouncing-Jonglage« riss das Publikum sofort mit. Er schaffte es sogar, sich inmitten des prasselnden Ballhagels bis auf die letzte Unterhose zu entblättern.
Erfrischend cooler Mix
Thula Moon, eine junge Künstlerin mit hawaiianischen Wurzeln, bezaubert die Zuschauer mit der Darbietung von gleich zwei artistischen Metiers: Kontorsion auf den Bühnenbrettern und auf dem Wannenrand, sowie Akrobatik im Luftring hoch oben unter der Bühnendecke. Die hübsche und zierliche Artistin beherrscht beide Genres perfekt. Es war faszinierend anzusehen, wie grandios sie ihre Show stimmig zum Livegesang von Lina Navakaite präsentierte und im Luftring elegant aus der Wanne heraus zur Bühnendecke hinaufgezogen wurde.
Ein taffes Brüderpaar in Höchstform
Eine nicht minder spritzige Nummer legten die Togni Brothers auf die Bretter. Die beiden aus einer alten italienischen Circus Dynastie stammenden Brüder Michael und Dario begeisterten die Zuschauer mit einem weiteren coolen Mix, einer Mischung aus Partner-Akrobatik, Schleuderartistik und (Antipoden)Jonglage, den sogenannten »Ikarischen Spielen«. Ein kleines Malheur brachte die draufgängerischen Jungs nicht etwa aus der Fassung, sondern spornte sie erst richtig zu weiteren Hochleistungen an. Ihre ebenso temporeiche wie kraftvolle Darbietung mit vielen gewagten Saltos zählte zweifellos zu den Highlights des Abends.
Feuer und Wasser
Schlag auf Schlag ging es bei »WET – the show« im Sauseschritt weiter durch das witzig-spritzige feucht-rasante Programm. Auch die feurige Show des durchtrainierten Strapaten-Akrobaten Daniel Stern war eine stramme Leistung. Während Wasserkaskaden kontinuierlich von der Decke flossen, wandt und räkelte sich der attraktive Casanova mit Waschbrettbauch − musikalisch live begleitet von Muse Lina Navakaite − in luftiger Höhe kraftvoll und elegant an seinen Strapaten.
Kutschi ,kutschi, kutschi ♥
Zu wem wohl die beiden »Verliebten Füße« ♥ gehörten, die sich erst zaghaft-zärtlich und dann immer hemmungsloser übereinander hermachten? 🙂
Ungeübten nicht zur Nachahmung in der eigenen Wanne empfohlen
Glitschiger Wannenrand? Kein Problem für einen durchtrainierten Handstand-Artisten. Das Publikum würdigte die rasante prickelfrische Splish-Splash-Equilibristik-Nummer, bei der Wahlberliner Andalousi Laghmich Elakel wie ein Derwisch im irren Tempo zu fetziger Musik mit wilden Sprüngen raus und rein aus der Wanne turnte und dabei eine erkleckliche Überschwemmung auf der Bühne anrichtete, mit nicht weniger wildem Beifall.
Wie schnell 90 Minuten vorbei sind
”Ich steh‘ im Regen und warte auf dich”, tönte es danach aus Richtung Lina Navakaite. Ob sie damit Moritz Haase meinte, der den letzten Auftritt des Abends mit einer taffen Nummer in der Luftschaukel bestritt? Eindrucksvoll zeigte der talentierte junge deutsche Artist aus Karlstadt, was er in der Zirkusschule gelernt und auf dem Trapez so drauf hat.
Spätestens nach den drei letzten feuchten Darbietungen wurde es Zeit für einen gründlichen Wischmopp-Einsatz des kompletten WET – the show-Teams. 🙂
»Ein großes Kompliment an alle Mitwirkenden vor und hinter den Kulissen: WET – the show ist eine im wahrsten Sinne des Wortes »spritzige« Revue der Extraklasse.«
Unser reisemehrwert-Tipp: Lassen auch Sie sich überraschen, was das quirlige Völkchen von Badenixen und Wassermänner in und um Badewannen herum in 90 Minuten so alles anstellt. 🙂
Das Schlusswort des heutigen Restart-Abends hatte der Regisseur Markus Pabst (u. a. ›KAWUM‹ und ›Der kleine Prinz auf Station 7‹).
Die Show mit jeder Menge garantiertem Badespaß gastierte bis zum 25. Oktober 2020 im GOP Varieté-Theater Essen.
Weitere Infos zur jeweils neuen Show im GOP Varieté-Theater Essen finden Sie ⇒ HIER!
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