Am 14. Juli 2022, dem Tag unserer Abreise nach Passau, wo um 15 Uhr die Einschiffung zu unserer 14-tägigen Reise mit »PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige« starten sollte, huschten wir gern um 5 Uhr in der Frühe aus den Federn.
1. Tag (14.07.2022) Abfahrt in Passau
Rechtzeitig erreichten wir die bayerische drei-Flüsse-Stadt Passau. Nachdem wir unser Auto sicher verwahrt auf dem Parkplatz am Haidenhof abgestellt hatten, nutzen wir den dort angebotenen Shuttleservice und ließen uns von Parkplatzinhaber Florin Croitoru im bequemen Kleintransporter zum Schiffsanlegeplatz L2 (Lindau) chauffieren.
Pünktlich um 18 Uhr legte die MS Rousse Prestige ab in Richtung Wien. Die erste Schleuse, die wir heute passierten hieß Jochenstein. Der Jochenstein selbst ist der etwa 9 Meter hoch aus der Donau ragende Felsen, auf dem sich eine Statue des Heiligen Nepomuk befindet.
Einige Informationen über die MS Rousse Prestige
Die im Jahre 2004 in Merwede (Niederlande) gebaute MS Rousse Prestige mit 4-Sterne-Plus-Komfort gehört zur Flotte des Bremer Unternehmens PLANTOURS Kreuzfahrten. Das 110 Meter lange und 11,4 Meter breite Schiff wurde im Jahre 2017/2018 renoviert. Es fährt unter Bulgarischer Flagge. Die rd. 40 Besatzungsmitglieder sind Angestellte des PLANTOURS-Kooperationspartners Dunav Tours SA mit Sitz in der nordbulgarischen Stadt Russe (Rousse), die wir u. a. auch auf dieser Reise besuchen werden.
Die MS Rousse Prestige verfügt über 4 Decks (inkl. Sonnendeck). In ihrem Inneren befinden sich ein Restaurant und ein Panoramasalon mit Bar & Tanzfläche. Das Schiff ist mit 78 Kabinen ausgestattet und kann 151 Gäste beherbergen. Während unserer Tour über die Donau bis zum Schwarzen Meer in der 2. Julihälfte 2022 waren 114 Passagiere an Bord.
Ein kleiner visueller Rundgang über das Schiff
Die rund um die Uhr besetzte Rezeption hat ihren Standort vor dem Panoramasalon. Hier fand man rund um die Uhr einen Ansprechpartner, checkte bei Landgängen aus und ein und konnte die in den Glasvitrinen im Foyer ausgestellten Souvenirs, Schmuck- und Parfümerieartikel erwerben.
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Gleich nebenan rechts ist die mit Büchern und Unterhaltungsspielen ausgestattete Bibliothek, sowie das Büro von PLANTOURS-Reiseleiter Cem Kaynar angesiedelt.
In der Ecke am linken Eingang zur Panoramabar befindet sich eine SB-Kaffee- und Teebar.
Hier konnte man sich − da Kaffee & Tee ebenso wie die vom Servicepersonal an den Tisch servierten Hausweine, Mineralwässer, Fruchtsäfte und Biere im Reisepreis inkludiert waren − jederzeit frei bedienen.
Direkt gegenüber wurde der Cocktail des Tages (der allerdings nicht zum Getränkepaket zählte) präsentiert.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Das lange weiträumige Sonnendeck ist mit einem kleinen Whirlpool, jeder Menge Liegestühlen & Relaxliegen und großen Sonnenschirmen ausgestattet. Vorn am Bug vor der Kommandobrücke gibt es weitere bequeme Sitzmöglichkeiten; hinter der Brücke befindet sich der mit mehreren Tischen & Bestuhlung ausgestattete überdachte Raucherbereich. Des weiteren verfügt die MS Rousse Prestige über einen kleinen Frisör- und Massagesalon.
Unsere Kabine
Unsere ca. 14 qm große Doppelaußenkabine mit französischem Balkon befand sich im Oberdeck und war sowohl zweckmäßig als auch komfortabel eingerichtet. Wie alle Kabinen an Bord verfügte sie über Dusche, WC und Handwaschbecken, eine individuell regulierbare Klimaanlage/Heizung, ein SAT-TV, ein Telefon, einen Haartrockner, Rettungswesten, einen Safe sowie zwei Kuscheldecken, die man bei Bedarf auch mit auf das Sonnendeck nehmen durfte.
In den zwei nebeneinander stehenden Hotelbetten haben wir super geschlafen.
Auf der den Betten gegenüberliegenden Seite befand sich eine großzügige Einbauregalwand mit Ablageflächen, Schubladen, großem Spiegel und Kleiderschrank.
Gemütlichkeit und guter Service plus Flussromantik
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Ergänzend zum Panorama-Restaurant, in dem morgens das umfangreiche Frühstücksbuffet stattfand und uns auch das Mittags- und Abendmenü am Tisch serviert wurde, befindet sich auf dem Oberdeck ein nicht weniger großer Panorama-Salon mit Bar. In diesem weitläufigen Loungebereich konnte man es sich jederzeit in den vielen bequemen Sesseln und Sofas gemütlich machen, während draußen − gut sichtbar durch die großen Panoramafenster − rechts und links die grüne baumgesäumte Donaulandschaft vorbeizog.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
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An diesem Ort wurden von morgens bis mitternachts Getränke, am Nachmittag Kaffee & Kuchen und am Abend ein kleiner Snack serviert. Hier unterhielt auch ab nachmittags Bordmusiker Stefan die Passagiere mit stimmiger Live-Musik, die abends zum Tanzen einlud.
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Ganz kurz nebenbei: Die in Donaueschingen entspringende 2850 Kilometer lange Donau ist nach der Wolga der zweitgrößte und zweilängste Fluss Europas. Sie fließt von West nach Ost und passiert auf ihrem Weg zum Schwarzen Meer 10 Länder und rd. 133 Brücken. Auf unserer Tour von Passau bis ins rumänische Donaudelta durchquerten wir lt. Kreuzfahrtleiter Cem 13 Schleusen.
Immer wenn es neue Informationen oder etwas sehr Interessantes zu sehen gab, ertönte eine informative Durchsage von Kreuzfahrtleiter Cem.
Essen & Trinken auf der MS Rousse Prestige
Hier die Fotos von einigen der vielen liebevoll von Küchenchef Yavor Doykov und seinem Team zusammengestellten Mittags- und Abendgerichte, die uns besonders gut geschmeckt haben:
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- Während dieser Tour galt − entsprechend den zu diesem Zeitpunkt maßgeblichen Hygienebestimmungen − auf dem Schiff keine konsequente Maskenpflicht, sondern lediglich die Empfehlung, im eigenen Interesse in allen öffentlichen Räumlichkeiten eine Maske zu tragen.
2. Tag (15.07.2022) Einzigartiges Wien
Nach der ersten Nacht an Bord genossen wir am nächsten Morgen vor dem Frühstück erst einmal vom Sonnendeck aus die herrliche Aussicht auf die über der Donau aufsteigenden Nebel.
Die Fahrt zur Österreichischen Hauptstadt führte das Schiff vorbei an den Burgen, Schlössern und Weinbergen der Wachau, sowie am einzigen AKW Österreichs, das nie ans Netz ging und am Wiener Wald. Nach dem Mittagessen erreichte die MS Rousse Prestige den Anlegeplatz in Wien-Nussdorf.
An geführten Ausflügen standen heute eine Panoramafahrt durch Wien, sowie ein Ausflug zum Prater und zur Hofburg auf dem Programm.
Ausflug in die Wiener City
Da wir zwei schon öfters in Wien waren, machten wir uns auf eigene Faust mit der Straßenbahn Linie D zu einem Ausflug in die City auf. Der Ausstieg erfolgte am Karlsplatz, direkt an der Wiener Staatsoper. Unser Rundgang führte uns zunächst vorbei am Hotel und Café Sacher, am Stephansdom und an der Pestsäule.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Bei Feinkost Trześniewski gönnten wir uns wieder wie gehabt eine Schachtel mit lecker belegten Canapés. Erfreut nahmen wir zur Kenntnis, dass das Delikatessengeschäft Julius Meinl am Graben, das bei unserem Wiener Besuch im letzten Jahr noch wegen Renovierungsmaßnahmen geschlossen hatte, wieder geöffnet war.
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Von hier aus waren es nur noch wenige Schritte zur Wiener Hofburg, vor der − wie auch am Stephansdom − viele Fiaker mit ihren Pferden darauf warten, Touristen durch die Stadt zu kutschieren. Da jedoch das Landgangende in Wien bereits für 17:45 Uhr terminiert war, hieß es für uns an dieser Stelle ›Schluss mit dem Ausflug und Rückkehr zum Karlsplatz‹ — wo die nächste Straßenbahn, die uns zurück nach Nussdorf bringen sollte, zum Glück nicht lange auf sich warten ließ.
Welcome Gala-Dinner an Bord
Vor dem heutigen Willkommensabendessen begrüßten Kreuzfahrtleiter Cem Kaynar und Hotelmanager Alexander Donchev die neuen Gäste zu einer Informationsveranstaltung im Panorama-Salon und stellten ihnen bei einem Gläschen Prosecco Kapitän Nesho Neshev und andere in leitender Stellung tätige Crew-Mitglieder vor.
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PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
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Nach Einbruch der Dunkelheit passierte die MS Rousse Prestige die slowenische Hauptstadt Bratislava. Bei einem leckeren Gläschen Wein auf dem Sonnendeck konnten wir schon von weitem die herrlich angestrahlte Pressburg und das markante UFO-Restaurant erkennen, das sich auf der Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes befindet.
3. Tag (16.07.2022) Ausflug in die Ungarische Puszta
Am späten Vormittag erwartete die Passagiere der MS Rousse Prestige auf dem Sonnendeck ein besonderes Erlebnis: Die Fahrt vorbei an Budapest. Man kann Kreuzfahrtleiter Cem in diesem Punkt nur beipflichten: Die ungarische Hauptstadt mit ihren vielen stattlichen Gebäuden und Sehenswürdigkeiten − wie u. a. dem pompösen Parlamentsgebäude, der imposanten Burg Budapest (mit der Matthiaskirche und der Fischerbastei) und der hoch auf dem Gellértberg thronenden Freiheitstatue − ist »die« Donaumetropole schlechthin.
Nirgendwo sonst auf der Donau bekommt man auf einer relativ kurzen Strecke so derartig viele schöne Brücken zu Gesicht. Leider war eine der markantesten ihrer Art, die berühmte Kettenbrücke mit den steinernen Wächterlöwen, noch immer wegen Sanierungsmaßnahmen eingerüstet.
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Spätestens jedoch die weiße Elisabethbrücke und die grüne Freiheitsbrücke machten die Sache wieder wett.
In der Mittagszeit legte die MS Rousse Prestige in Solt (Ungarn) an. Pünktlich nach dem Essen wurden die Passagiere, die den Besuch einer Csárda (Pusztaschenke) inklusive einer von ungarischen Csikós präsentierten feurigen Pferdeshow gebucht hatten, mit dem Bus abgeholt. Da wir erst im vergangen Sommer anlässlich einer Flusskreuzfahrt nach Budapest einen ungarischen Reiterhof bei Lajosmizse besucht hatten, nahmen wir am heutigen Ausflug nicht teil.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Somit war dieser Tag für uns zwei ein erholsamer Flusstag, den wir abwechselnd im Panorama-Salon und auf dem Sonnendeck genossen. Am späten Nachmittag ging das Schiff an der kleinen Anlegestelle von Kalocsa vor Anker, um die mit dem Bus dort eintreffenden Puszta-Ausflügler wieder an Bord zu nehmen. Wir nutzten den ca. einstündigen Aufenthalt zu einem kleinen Landgang, um uns die Beine zu vertreten.
Nächtliche Weiterreiseprobleme an der EU-Außengrenze zu Serbien
Wieder an Bord ging es volle Kraft voraus Richtung der EU-Außengrenze. Vorsorglich wurde von Cem daraufhin gewiesen, dass es ratsam wäre, das Smartphone während des Aufenthalts im Nicht-EU-Land Serbien in den Flugmodus zu schalten. Am späten Abend erreichte das Schiff die ungarische Grenzrevisionsstelle Mohács.
Hotelmanager Alex eilte mit einem Koffer voller Pässe in das Amtsgebäude − aber er kam und kam nicht zurück. Was war da bloß los? Alle Passagiere waren darauf vorbereitet, sich eventuell auf Anordnung der für die EU tätigen ungarischen Grenzbehörden einer Gesichtskontrolle unterziehen lassen zu müssen.
Da jedoch nichts in dieser Richtung geschah, trieb es irgendwann auch die letzten noch im Foyer auf Informationen lauernden Passagiere vor Müdigkeit ins Bett. Am nächsten Vormittag gab Kreuzfahrtleiter Cem im Panorama-Salon die Gründe für das stundenlange Festliegen bis in die frühen Morgenstunden hinein bekannt: Eine deutsche Mitreisende hatte den ungarischen Grenzbehörden einen Personalausweis präsentiert, den sie kürzlich als gestohlen gemeldet hatte. Somit vergingen Stunden, bis die leidige Angelegenheit unter Einschaltung von Interpol endlich insoweit abgeklärt wurde, dass die unglückselige Dame die Reise an Ort und Stelle abbrechen und das Schiff am Grenzkontrollpunkt Mohács verlassen musste.
4. Tag (17.07.2022) Novi Sad (Serbien) mit der Festung Peterwardein
Aufgrund dieser unplanmäßigen Verzögerung kam das Schiff erst in der Mittagszeit im serbischen Novi Sad an, so dass die für den heutigen Vormittag geplante Stadtbesichtigung mit einem Besuch der Festung Peterwardein ausfallen musste. Der Ausflug der Passagiere, die am Nachmittag den Besuch der Stadt Sremski Karlovci (mit Weinprobe) sowie des Klosters Krusedol gebucht hatten, konnte jedoch programmgemäß vonstatten gehen.
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Da das Schiff bis 17:30 Uhr in Novi Sad vor Anker liegen würde, entschlossen wir uns, in Eigenregie die hoch über der Stadt thronende Festung zu besichtigen. Wir zwei sind normalerweise gut zu Fuß. Bei der glühenden Mittagshitze fiel uns jedoch der steile Weg hinauf zum Kastell, der zunächst über die 354,2 Meter lange Varadin-Brücke und später über breite teilweise schadhafte Treppenstufen führte, nicht leicht.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Endlich oben angekommen, wurden wir jedoch mit einem herrlichen Panoramablick auf die Donau und die auf der anderen Flussseite liegende Stadt − mitsamt der vor der Novi Sader Freiheitsbrücke vor Anker liegenden MS Rousse Prestige, sowie auf das hinter der Burganlage verborgene Umland − belohnt.
Nach Rückkehr aller Ausflügler und Landgänger verließ das Schiff Serbien in Richtung Rumänien und Bulgarien. Die natürliche Grenze zwischen diesen beiden zuletzt genannten Balkanrepubliken bildet hier − und zwar auf einer einer Länge von 605 Kilometern − die Donau.
Da sowohl in Bulgarien als auch in Rumänien die osteuropäische Sommerzeit maßgeblich ist, mussten in der heutigen Nacht auf den 18. Juli die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden.
5. Tag (18.07.2022) Die Katarakten-Strecke und das »Eiserne Tor«
Heute startete Kreuzfahrtleiter Cem seinen morgendlichen Weckruf in aller Frühe, um den Reisenden ein absolutes landschaftliches Highlight der Kreuzfahrt »Donau bis zum Schwarzen Meer« vorzustellen: Das berühmte »Eiserne Tor«, das zwischen den Serbischen Karpaten und dem Banater Gebirge an der Grenze zu Rumänien liegt.
Der prägnante Name stammt aus der Zeit, als das »Eiserne Tor« noch für eine eisenerzhaltige schluchtenreiche Felsenbarriere stand, die bei geringem Wasserpegel nicht überwunden werden konnte. Der durch diesen von mächtigen Felsen gesäumten Talkessel führende, über 100 Kilometer lange Donauabschnitt, wird auch als »Katarakten-Strecke« bezeichnet und war früher wegen seiner gefährlichen Strömungen und Strudel bei den Schiffern gefürchtet.
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Erst der ca. 70 Meter hohe mit Schleuse und Kraftwerk ausgestattete Staudamm Djerdap 1 und der Staudamm Djerdap 2 (den wir einige Kilometer weiter passierten), schufen die Voraussetzung dafür, dass heute sowohl die Strecke durch die schluchtenreichen »Katarakten« als auch die Barriere »Eisernes Tor« gefahrlos und verlässlich überwunden werden können und, dass an mehreren Stellen sogar große Stauseen (wie u. a. der Djerdapsee) entstehen konnten.
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Kreuzfahrtleiter Cem begann mit seinen Ausführungen, als wir im Talkessel an einer steinernen Gedenktafel vorbekamen, die Graf István Széchény gewidmet ist, der sich im 19. Jahrhundert sowohl als Ingenieur, als auch als Politiker um die Schiffbarmachung speziell dieses Teils der Donau verdient gemacht hat. Kurze Zeit später machte Cem uns auf den knapp an der Wasseroberfläche liegenden Eingang zur der Veterani-Höhle aufmerksam, die im Jahre 1692 und später noch einmal im Jahre 1788 zu kriegsgeschichtlicher Bedeutung gelangte.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Wenig später ging die Fahrt an dem unmittelbar am Ufer liegenden rumänischen Kloster Mraconia vorbei. Und kurz darauf konnte man rechts auf einer riesigen Felswand die größte Felsskulptur Europas sichten: Die in das graue Gestein gehauene 43 Meter große Statue des letzten Dakerkönigs Decebalus, der hier über die Donau, die sich in dieser Gegend einst wild in ihrem Flussbett wälzte, wacht.
Bayerischer Frühschoppen auf dem Sonnendeck
In der Donausschleuse Djerdap 1 (Eisernes Tor I) startete die Crew der MS Rousse Prestige bei strahlendem Wetter den für heute auf dem Sonnendeck angesagten Bayerischen Frühschoppen mit Weißwurst, Leberkäse, Laugenbrezeln, Bier und zünftiger bayerischer Musik von Bordmusikant Stefan. Dann ging es volle Kraft voraus Richtung Turnu Magurele.
6. Tag (19.07.2022) Ausflug in die rumänische Hauptstadt Bukarest
Am heutigen Morgen mussten wir früh aus den Federn, da unserer gebuchter Tagesausflug nach Bukarest bereits um 8:15 Uhr starten sollte. Am Parkplatz beim Schiffsanleger von Turnu Magurele warteten bereits zwei Busse. Wir gehörten zu der Gruppe von Reiseführer George, der uns während der Tour viel Interessantes sowohl über Bukarest und die Walachei, als auch Grundsätzliches über Land & Leute und die Geschichte Rumäniens zu berichten wusste.
Rechts und links neben der Landstraße konnte man soweit das Auge reichte, riesige Sonnenblumenfelder sehen. Wie wir erfuhren, liegt Rumänien mit jährlich 3 Millionen Tonnen auf Platz 1 der fünf wichtigsten Anbauer von Sonnenblumenkernen innerhalb der EU und erzeugt allein rund ein Drittel der gesamten europäischen Sonnenblumenernte.
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Auf dem Weg nach Bukarest kamen wir an einigen, meist ärmlichen Dörfern und Ortschaften vorbei. Viele der hier unmittelbar am staubigen Straßenrand angesiedelten Häuser waren halb verfallen und sahen verwahrlost aus. Andere grenzten sich mit teils hohen Mauern von der Straße ab. Bei auffällig vielen Häusern wiederum handelte es sich um unbewohnte Neubauten, die sich im Rohbau, bzw. halbfertigen Zustand befanden. Später erfuhren wir von George, dass die Inflationsrate in Rumänien bei ca. 18% liegt und es − besonders seit dem Krieg in der Ukraine − immer mehr an Geld für die Fertigstellung mangelt und an nötigem Baumaterial samt fähigen Handwerkern fehlt.
Rundfahrt durch das prächtige Bukarester Regierungsviertel
Je näher der Bus in die Bukarester City und die Gegend rund um das Regierungsviertel vorstieß, um so prächtiger wurden die Straßen und Bauwerke. Hier legte George auf einem Parkplatz die erste Fotopause ein. Stein gewordenes Symbol des Ceausescu-Regimes während der Zeit von 1965 bis 1989 ist der Rumänische Parlamentspalast, ein Wahrzeichen monströser Gigantomanie.
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Für diesen mit riesigen Gewölben unterkellerten Protzbau mit 3.000 Räumen, an dem 700 Architekten und 20.000 Arbeiter mehr als fünf Jahre lang arbeiteten, ließ der Diktator seinerzeit 40.000 Wohnungen zwangsräumen und die Häuser abreißen.
Auch 20 Kirchen, drei Synagogen und ein Krankenhaus fielen der Spitzhacke zum Opfer. Bei einem weiteren Fotostopp auf dem Revolutionsplatz (vorm. Palastplatz) bekamen wir später auch das Gebäude des damaligen Zentralkomitees zu sehen, wo Nicolae Ceaușescu am 21. Dezember 1989 von einem Balkon aus die letzte Rede vor seiner Hinrichtung hielt.
Besichtigung des Bukarester Freilichtmuseums »Dimitrie Gusti«
Während der Stadtrundfahrt entführte uns unser rumänischer City Guide auch in das alte Rumänien, das im Bukarester Freilichtmuseum Muzeul Național al Satului »Dimitrie Gusti« die Zeit überdauert hat. Es erstreckt sich an der Kiseleff-Chaussée auf einer Fläche von mehr als 100.000 m².
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Hier werden alte Handwerkskünste und bäuerliche Traditionen vorgestellt, so dass das rumänische Dorfleben zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert auch für die Menschen von heute auf eindrucksvolle Weise lebendig bleibt. Die meisten der ca. 270 ausgestellten Gebäude sind Originalbauten aus verschiedenen Teilen des Landes, die seit 1936 in das Freilichtmuseum überführt wurden.
Mittagstisch in Bukarest mit Folklore
Im Anschluss daran fuhr George mit uns in die Innenstadt, wo im Bukarester Traditionsrestaurant Hanu ‚lui Manuc (direkt neben der alten Hofkirche Biserica Sfântul Antonie Curtea Veche) ein leckeres 3-Gänge-Menü mit Wasser & Wein und eine kleine Folklorevorführung auf uns warteten.
Bukarest, das kleine Paris in der Innenstadt
Danach spazierte unser Stadtführer noch mit uns durch die belebte fast komplett restaurierte Altstadt und zeigt uns − bevor der Ausflug gegenüber vom Nationalmuseum für die Landesgeschichte Rumäniens endete − die imposanten historischen Bukarester Gebäude und Bankhäuser, die einen Vergleich mit Prachtbauten in der französischen Hauptstadt nicht zu scheuen brauchen.
Wussten Sie, dass es in Bukarest sogar einen Triumphbogen gibt? Wie in Paris strömt auch hier der Verkehr von einer Reihe großer Straßen sternförmig auf dieses mächtige Bauwerk zu.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Nachdem die Busse mit den Tagesausflüglern am Morgen das Schiff verlassen hatten, war die MS Rousse Prestige bereits weiter nach Oltenita gefahren. Hier wurden am Nachmittag alle Bukarest-Besucher wieder an Bord genommen.
7. Tag (20.07.2022) Erlebnisausflug in das Donaudelta
Auch für heute hatten wir einen Ausflug − und zwar die Tour ins »Naturparadies Donaudelta « − gebucht, der in den frühen Morgenstunden starten sollte.
Kurz nachdem die MS Rousse Prestige am kleinen Schiffsanleger Mila 35 schräg gegenüber der rumänischen Stadt Tulcea festgemacht hatte und das Frühstücksbuffet beendet war, ging es los. Ein schmaler Fußweg führte zum wenige Meter entfernten Anlegeplatz, wo der kleine Ausflugsdampfer, der uns durch das Naturparadies Donaudelta schippern sollte, vor Anker lag.
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An Bord hieß uns die kleine Crew und unser ortkundiger Begleiter Catalin Calancea herzlich willkommen. Zunächst tuckerten wir ein Stück den Saint-George-Kanal − den südlichsten Mündungsarm der Donau − entlang und bogen dann in den Kanal »Mila 35« ein. Diese Wasserstraße führt auf direktem Weg in das rumänische Donaudelta. Unterwegs wurden wir immer wieder von anderen Ausflüglern in Schnellboten überholt, die den parallel stattfindenden Ausflug »Delta Safari« gebucht hatten.
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Das Biosphärenreservat Donaudelta befindet sich im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer. Das Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km², wovon 72 % mit einer Fläche von 4178 km² unter Naturschutz stehen. Diese Fläche liegt zu 82,5 % im rumänischen Teil der Landschaft Dobrudscha sowie zu 17,5 % in der Ukraine. Das Donaudelta ist seit 1990 ein Biosphärenreservat.
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Hier leben viele Wasservogel- und Greifvogelarten. Ausflugsbegleiter Catalin Calancea zeigte uns ein selbstgedrehtes Video, das Rosapelikane, Seidenreiher und Kormorane bei einer gemeinsamen Fischjagd zeigte.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Persönlich zu Gesicht und zum Teil sogar vor die Fotolinse bekamen wir folgende Wasservögel: Vier Pelikane und einen Silberreiher im Flug, jede Menge Vertreter aus der artenreichen Familie der Möwen, sowie Kormorane und Graureiher. Und − was uns besonders gefreut hat − : Einen Eisvogel und einen Nachtreiher, von denen uns sogar jeweils ein Foto gelungen ist.
Wer an keinem der beiden angebotenen Ausflüge teilnehmen wollte, konnte die Zeit für einen Landgang nutzen und sich per Wassertaxi ins Zentrum von Tulcea übersetzen lassen.
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8. Tag (21.07.2022) Ausflug nach Russe (Bulgarien)
Gegen Mittag traf das Schiff in der Stadt Russe (auch Rousse oder Ruse, bzw. auf bulgarisch ›Русе‹ genannt) ein, wo auch die bulgarische Dunav Tours SA, unter deren Flagge die MS Rousse Prestige fährt, ihren Sitz hat.
Nach dem Mittagstisch startete unser heutiger Busausflug unter Leitung der ortskundigen Reisebegleiterin Irena. Das Thermometer zeigte 36 Grad.
Besichtigung des Felsenklosters bei Bassarbowo
Die erste Fahrt führte uns zu einem gut besuchten bulgarisch-orthodoxen Felsenkloster nahe des Dörfchens Bassarbowo. Angekommen in dem ca. 10 Kilometer außerhalb von Russe gelegenen Kloster, waren erst einmal rd. 50 grob in das Felsgestein gehauene Treppenstufen zu überwinden, bevor man in der Höhle stand, in der einst der Mönch St. Dimitrij Basarbovski genächtigt haben soll.
Im offenen Eingangsbereich dieser zu einem Gebetsraum ausstaffierten Felsenhöhle befindet sich eine Ikone mit dem Abbild des Heiligen.
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Im Anschluss daran besuchten wir die lichtdurchflutete und sichtlich frisch restaurierte Klosterkirche, die mit einem holzgeschnitzten Altar, jeder Menge in Blattgold gefassten Ikonen und farbenprächtigen Wandmalereien glänzte. Im Klosterhof gibt es einen Brunnen, den der Heilige Dimitrij ausgegraben hat und dessen Wasser heilend wirken soll.
Begleiteter Stadtspaziergang durch Russe
Danach ging es mit dem Bus zurück nach Russe zu einer Stadtbesichtigung und einer kurzen Erfrischungspause im Hotel Dunav Plaza. Der anschließende Spaziergang führte uns durch einen kleinen Park mit einem großen Springbrunnen und einer von Löwen eingerahmten Freiheitsstatue.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
In einem kleinen Laden, in dem man mit EURO bezahlen konnte, erwarben einige Ausflügler noch Souveniers und Parfümerieartikel, wie Original-Rosenöl und Rosenseife, die in dem über die bulgarischen Grenzen hinausbekannten »Tal der Rosen« östlich der Hauptstadt Sofia produziert werden. Bevor wir wieder mit dem Bus zurück zum Schiff fuhren, zeigte uns Irena noch das neue Opernhaus und einen Teil der weiträumigen Fußgängerzone.
Schlechte Nachrichten Teil I
Wieder zurück an Bord, hatte Kreuzfahrtleiter Cem schlechte Nachrichten für uns: Die MS Rousse Prestige würde Russe erst in den frühen Morgenstunden verlassen können. Wegen des bei der starken Hitze täglich immer mehr sinkenden Wasserspiegels hatten sich in der Nähe zwei Frachter auf der Donau festgefahren und blockierten die Fahrrinne 🙁 . Versuche, die Schiffe wegzuschaffen und die Fahrrinne mit Schwimmbaggern zu vertiefen − was natürlich erhebliche Zeit in Anspruch nehmen würde − , wären bereits gestartet.
Somit stand schon jetzt fest, dass der Zeitplan nicht mehr eingehalten werden konnte und, dass der für übermorgen geplante Ausflug nach Belgrad auf jeden Fall ausfallen würde. Als kleinen Lichtblick und Ausgleich für die widrigen Umstände hatte Cem bereits für den nächsten Tag auf Kosten von PLANTOURS einen begleiteten Ausflug in die bulgarische Stadt Plewen arrangiert.
Jetzt hieß es abwarten, was die nächsten Stunden bringen würden!
9. Tag (22.07.2022) Unser letzter Tag an Bord
Statt der ursprünglich für heute vorgesehenen Rückfahrt durch die Katarakten und das Eiserne Tor, ging es nun also per Bus mit der sympathischen bulgarischen Reiseleiterin Boryana Boyanova (kurz ›Bori‹ genannt) nach dem Frühstück zur Stadtbesichtigung nach Plewen.
Vormittagsausflug nach Plewen (Bulgarien)
Der ca. 1 1/2 stündige Weg dorthin führte − ähnlich wie im Nachbarland Rumänien − durch an der Landstraße liegende große Sonnenblumenfelder und schlichte kleine Ortschaften. In einem Dörfchen konnte man schon von weitem große Storchennester sichten. Störche, so berichtete Bori, hätten im Bulgarischen Brauchtum eine andere Bedeutung als in Deutschland. Hierzulande werden sie, analog den Marteniza, die man sich im Frühjahr untereinander schenkt − und von denen Bori ein rot-weißes Exemplar zum Anschauen durch den Bus reichen ließ − als Symbol für den wiederkehrenden Frühling verehrt.
Das »Panorama Plevenska Epopeya 1877«
Bevor Bori uns durch die schöne Innenstadt von Plewen (oft auch ›Pleven‹ geschrieben) geleitete, ging es erst einmal zu einem anderen interessanten Ausflugsziel: Zur Dauerausstellung »Panorama Plevenska Epopeya 1877«. Dieses monumentale Ehrenmal befindet sich im Skobelev Park-Museum vor den Toren der City. Das 360-Grand-Panorama im Inneren zeigt die sogenannte »Befreiungsschacht von Plewen«, die als entscheidender Wendepunkt des Russisch-Türkischen Krieges von 1877/1878 auf Bulgarischem Boden gilt.
Bummel durch den Kaskadenpark von Plewen
Nach dieser Besichtigung nahm der Bus Kurs zum Hotel »Balkan«, wo wir eine kleine Erfrischungspause einlegten, die bei den heute hier vor Ort herrschenden rd. 40 Grad Hitze allen sehr willkommen war. Dann fuhren wir mit Bori zu einem Bummel durch die schöne Plewener Innenstadt. Unter ihrer Regie besichtigten wir zunächst die kleine bulgarisch-orthodoxe Kirche Sveti Nikolai (St. Nikolaus), die mit kunstvollen und farbenprächtigen Ikonen bestückt war.
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Das ganz besondere aber an dieser kleinen Kirche war, dass Glockenturm und Kirchenschiff viele Meter getrennt von einander im Stadtbild stehen.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Einige hundert Meter weiter mündete die Fußgängerzone in eine mit eindrucksvollen Wasserspielen, Brunnen und herrlichen Kaskaden ausstaffierte Grünanlage.
Auf diesem Weg kamen wir u. a. an diesen zwei auffallend stattlichen Gebäuden vorbei: An der »Art Galery Collection Svetlin Rusev« (die in ihrem Inneren eine Kunstausstellung beherbergt) und am Mausoleum der St.-Georgs-Eroberer-Kapelle.
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Schlechte Nachrichten Teil II
Nach der Rückkehr aufs Schiff mussten wir von Kreuzfahrtleiter Cem erfahren, dass es leider nicht gelingen würde, die Fahrrinne in einem realistischen Zeitrahmen für eine Weiterfahrt passierbar zu machen. Somit blieb Cem nichts anderes übrig, als die Flusskreuzfahrt Donau bis zum Schwarzen Meer an Ort und Stelle hier und heute abzubrechen und für beendet zu erklären. Er und sein Team waren bereits ambitioniert damit beschäftigt, schnellstmögliche Rückflüge für alle Passagiere zu ordern. Wie ein Teil unserer Mitreisenden erhielten auch wir noch am frühen Abend die Nachricht, dass es für uns bereits am nächsten Morgen in Richtung Heimat gehen würde.
Auch wenn es dem ein oder anderen Gast sichtlich schwer fiel, das abrupte Ende dieser schönen Reise zu akzeptieren — die meisten trugen es mit Fassung. Manche Dinge sind eben einfach alternativlos.
Folklore-Vorführung im Panorama-Salon
Sowohl Cem, als auch die gesamte Crew bemühten sich nach Kräften, den Gästen ihre letzten Stunden an Bord so unterhaltsam wie möglich zu gestalten, auf das ihnen diese Reise − allen unvorhergesehenen Widernissen zum Trotz − in guter Erinnerung bleiben möge.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Wie im Programm vorgesehen veranstalteten am Abend einige Tänzer und Tänzerinnen aus dem Dunav Tours-Team im Panorama-Salon eine »Bulgarische Hochzeit«. Offensichtlich war ein Teil der Gäste schon mit Kofferpacken beschäftigt. Die muntere, ebenso musikalische wie farbenfrohe Veranstaltung wäre unter anderen Umständen mit Sicherheit besser besucht gewesen.
10. Tag (23.07.2022) Rückflug ab Bukarest
Nach dem Frühstück verließen wir zusammen mit 14 weiteren Gästen das Schiff, um uns per Bus zum Bukarester Flughafen bringen zu lassen. Unser Rückflug mit der ungarischen Fluggesellschaft Wizz-Air zum Flughafen Memmingen sollte um 13:35 Uhr erfolgen. In der Abflughalle tobte der Bär, so dass die Maschine leider mit einiger Verspätung startete. Nach der Landung wurden wir im Auftrag von PLANTOURS-Kreuzfahrten (mit Zwischenstation in Landau) per Bus ins ca. 300 Kilometer entfernte Passau transferiert, wo wir gegen 20:30 Uhr eintrafen. Gut, dass Florin Croitoru vom Parkplatz am Haidenhof auch außerplanmäßig zur Stelle war, um uns vom Schiffsanleger zu unserem Fahrzeug zu chauffieren.
Gern hätten wir uns nach diesem anstrengenden Tag die lange Autofahrt nicht mehr angetan. Wie es der Teufel jedoch wollte, waren alle Hotels in Passau ausgebucht, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als die Heimreise anzutreten und zwischendurch immer wieder eine Ruhepause einzulegen. Müde, aber glücklich darüber die Rückfahrt wohlbehalten geschafft zu haben, trafen wir am nächsten Morgen gegen 8 Uhr zu Hause ein.
Wenn jemand eine Reise tut
…. so kann er was erzählen, resümierte einst der deutsche Dichter Matthias Claudius.
Nein, nicht jede Reise funktioniert so, wie geplant und wie man es sich vorgestellt hat. Oft kommt es leider anders, als man denkt.
Inzwischen haben wir uns − wie sicher alle anderen betroffenen Gäste auch − von dem kleinen Schock rund um die schicksalhaft auf 9 Tage reduzierte Reise »Donau bis zum Schwarzen Meer« erholt. Trotz des unvorhersehbaren vorzeitigen Endes haben uns sowohl die Route, als auch die ausgewählten Reiseziele und der an Bord der MS Rousse Prestige gebotene Komfort und tadellose Service überzeugt, so dass wir diese Unternehmung unter Regie von PLANTOURS Kreuzfahrten guten Gewissens weiterempfehlen können.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Donau bis zum Schwarzen Meer mit MS Rousse Prestige
Vielleicht ergibt sich für uns und alle Mitreisenden − von denen wir diejenigen, die wir während der schönen Tage auf der Donau kennenlernen durften, an dieser Stelle herzlich grüßen − zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal die Gelegenheit, die auf dieser Reise nicht mehr angelaufenen Stationen (wie Belgrad, Vukovar & Osijek/Kroatien, Budapest, Bratislava, Krems und Melk) anzusteuern.
In diesem Sinne: Jede Reise ist ein kleines Abenteuer, auf der es manchmal auch unvorhergesehene Überraschungen zu erleben und Herausforderungen zu bewältigen gibt. Daher halten wir es mit Matthias Claudius und verabschieden uns an dieser Stelle mit den Worten: „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er viel erzählen“. 🙂 🙂