Am Dienstagmorgen, dem 21. September 2021 starteten wir Richtung Düsseldorf zu der 7-tägigen Flusskreuzfahrt »PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA«. Da wir erst gegen Mittag vor Ort sein mussten und Düsseldorf von unserem Heimatort Hattingen nicht allzu weit entfernt liegt, mussten wir dieses Mal nicht ganz so früh aus den Federn.
Leinen los in Düsseldorf
Nachdem wir unseren Pkw im Parkhaus Rotthoff e.K., Charlottenstraße 62 (in der Nähe des Hauptbahnhofs) abgestellt hatten, ließen wir uns mit einem UBER-Taxi zum Robert-Lehr-Ufer am Rhein bringen, wo das Schiff um 15:30 Uhr ablegen sollte. Schon von der Rheinterrasse aus konnte man die schicke Lady Diletta am Steiger 3 vor Anker liegen sehen. Vor dem Einchecken an Bord mussten sich alle nach und nach eintreffenden Gäste vorsorglich einem PCR-Schnelltest und einer Fiebermessung unterziehen.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Wie wir erfuhren, war die Lady Diletta erst am Vormittag mit Gästen von einer Tour aus Regensburg zurückgekehrt. Daher dauerte es etwas, bis man seine Kabine betreten konnte. Die Zeit bis dahin überbrückten wir mit einem Kaltgetränk auf einem gemütlichen Sofa in der Tintoretto Lounge und einer ersten Besichtigung des weitläufigen Sonnendecks.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
Nach dem Abschiednehmen von Düsseldorf und dem Kofferauspacken ging es dann direkt wieder zurück in die Lounge, wo wir bei Kaffee, Kuchen und Gebäck den guten Service an Bord kennenlernten. Danach wurden die neuen Gäste von Kapitän Radek Dupal, Hotelmanagerin Ralitsa Ivanova und Kreuzfahrtleiter Harald Schlichting mit einem kleinen Willkommens-Prosecco an Bord begrüßt und mit den wichtigsten Einschiffungsinformationen versorgt.
Das herrliche Spätsommerwetter ließ es zu, die letzten Sonnenstrahlen auf dem Sonnendeck zu genießen, während die Lady Diletta gemächlich an der am Niederrhein bei Krefeld-Uerdingen und Duisburg angesiedelten Industrielandschaft vorbeizog.
Essen und Trinken an Bord der Lady Diletta
Für die Dauer der Reise hatte uns der Maître d’hôtel Vesselin Totev im Bordrestaurant Tiepolo den Tisch mit der Nummer 19 zugewiesen. Zusammen mit unseren Tischnachbarn Ines und Lutz ließen wir uns das ebenso leckere wie appetitlich angerichtete Willkommens-Abendmenü schmecken, das Küchenchef Luciano Aposto und sein Team zusammengestellt hatten.
Am Treppenaufgang zum Restaurant hing pünktlich an jedem Vormittag die Speisekarte mit dem Tagesmenü aus. Am Tisch fand man später immer noch einen zusätzlichen Ausdruck, damit die Auswahl des gewünschten Mittag- & Abendessens und die Bestellung beim Service zügig vonstatten gehen konnte.
Sehr interessant sind die vorab, oder an Bord buchbaren Getränke-Pakete. Das ›blaue Paket‹ z. B. beinhaltete Bier vom Fass, alkoholfreies Bier, alkoholfreie Getränke wie Coca Cola, Limonade und Säfte, Apfelschorle, Mineralwasser mit/ohne Kohlensäure, Filterkaffee und Tee sowie weißen und roten Tafelwein.
Das Frühstücks-Buffet auf der Lady Diletta
Auch auf der MS Lady Diletta galt wegen der immer noch herrschenden Corona-Pandemie die feste Regel, dass sich die Passagiere nicht selbst bedienten, sondern sich die am Buffet ausgewählten Speisen vom Servicepersonal auflegen ließen.
Am Tisch stand stets eine Kanne mit frischem Kaffee bereit, Tee in Kännchen konnte man vom Platz aus beim Service ordern. Weitere Getränke wie Säfte, Mineralwasser oder Frühstückssekt standen glasweise am Buffet zum Abholen bereit.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Wissenswertes zum Schiff
Die Lady Diletta − oder besser MS Lady Diletta − ist ein sehr elegantes modernes Flusskreuzfahrtschiff, das in elegantem italienisch-mediterranen Stil glänzt. PLANTOURS selbst präsentiert das Schiff als ersten eigenen Neubau im 4-Sterne-Plus Segment.
Das Geburtsjahr der Lady Diletta, die seit Juni 2020 unter Schweizer Flagge fährt, ist das Jahr 2019 . Mit einer Länge von stolzen 135 Metern und einer Breite von 11,45 Metern kann man die schicke Lady zu den größten Flusskreuzfahrtschiffen, die auf Europas Flüssen fahren, zählen. Zielgebiete nach Angaben von PLANTOURS sind: Rhein, Main, Donau und Mosel sowie Holland und Flandern.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Im Schiff befinden sich 92 Kabinen. Insgesamt können 173 Gäste beherbergt werden. Wie wir an der Rezeption erfuhren, waren während unserer Reise 160 Passagiere und 42 Crewmitglieder an Bord.
Die Lady Diletta verfügt über drei Passagierdecks sowie ein weitläufiges riesiges, in Teilbereichen beschattetes Sonnendeck, das mit Tischen, Stühlen und jeder Menge Sonnenliegen zum Verweilen und Relaxen einlädt.
In dem Deck darunter, dem ›San Marco Deck‹ ist die großzügig und edel gestaltete Rezeption angesiedelt. Unmittelbar dahinter befindet sich die mit vielen bequemen Polsterstühlen und Sofas ausgestattete »Tintoretto Lounge« mit den großen Panoramafenstern.
Über der Bar im Eingangsbereich der Lounge schwebt eine große gläserne Kuppel, die den Raum hell und freundlich macht.
Während der Tee- und Kaffeezeit sowie in den Abendstunden spielte hier Bordmusiker Mimmo auf seinem Flügel oder seinem Saxophon.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Windgeschützte Außenbereiche befinden sich vor der Tintoretto Lounge, wie auch auf dem Sonnendeck hinter der Kommandobrücke. Als weitere Aufenthaltsmöglichkeit gibt es im Heck des Schiffs noch die kleinere »Canaletto Lounge«.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
Das tipptoppe »Bordrestaurant Tiepolo«,
in dem auch das Frühstücksbuffet gereicht wurde, liegt ein Stockwerk tiefer im ›Rialto Deck‹.
Weiterhin verfügt MS Lady Diletta über einen Fahrstuhl, mit dem alle Decks erreicht werden können, sowie über einen kleinen Fitness-Bereich im ›Accademia Deck‹.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Wohnen und Schlafen auf der Lady Diletta
Unsere ca. 15,5 qm große Zweibett-Kabine lag im Accademia Deck. In dem modern und geschmackvoll ausgestatteten Raum war alles Wichtige vorhanden: Ein großes Boxspringbett für zwei mit bequemen Matratzen, ein Polsterstuhl mit Tischchen und eine geräumige Kleiderschrankwand mit Safe und Minibar.
Direkt neben der Schrankwand befanden sich ein großer Spiegel, eine breite Ablagefläche nebst einer darunter platzierten Kommode mit sechs ausziehbaren Schubfächern, sowie ein Polsterhocker. Zur weiteren Kabinenausstattung zählten ein Sat-TV-Wandbildschirm, ein Telefon und eine individuell regelbare Klimaanlage.
Das ausreichend Platz bietende Badezimmer verfügte über ein WC, eine Dusche und ein kleines Waschbecken mit Spiegel, Kosmetikspiegel, Ablagefläche und Unterbauregal.
Vielen Dank auch noch einmal an den guten Geist vom Zimmerservice, der nicht nur jeden Morgen das Zimmer wieder tipptopp herrichtete, sondern es auch abends für die Nacht vorbereitete und uns stets zusammen mit dem Tagesprogrammflyer von der Reiseleitung ein schokoladiges Betthupferl aufs Bett legte.
Einige Information zu den Corona-Schutzmaßnahmen an Bord
Wie eingangs beschrieben, mussten sich alle Passagiere vorsorglich vor dem Einchecken einem PCR-Schnelltest und einer Fiebermessung unterziehen.
Weitere Tests an Bord fanden während der 7-tägigen Reise nicht statt. Es wurden jedoch sporadisch Fiebermessungen bei der Rückkehr von Landgängen durchgeführt. Für die gesamte Crew galt generelle Maskenpflicht, während sich die Passagiere bei disziplinierter Einhaltung nachfolgender Spielregeln gewisser Lockerungen erfreuen konnten. Dieser Link führt auf direktem Weg zum PLANTOURS-Standardhygienekonzept. Wir erlauben uns, die von uns vor Ort registrierten Maßnahmen kurz zusammenzufassen:
-
Beim GEHEN und STEHEN an Bord galt für alle Passagiere eine grundsätzliche Maskenpflicht erbunden mit der Empfehlung, möglichst einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einzuhalten − und zwar sowohl auf den Gängen und Treppen, als auch beim Durchqueren aller Räumlichkeiten (wie u. a. Restaurant und Lounge) sowie beim Überqueren des Sonnendecks.
- Spätestens keine Maskenpflicht für Passagiere galt mehr ab dem Zeitpunkt, an dem sie sich − egal ob im Restaurant, in der Lounge oder auf dem Sonnendeck − zum SITZEN niedergelassen hatten.
- Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass an Bord selbstredend die prophylaktische Hygiene-Regel galt, sich stets vor dem Besuch des Restaurants und der Lounge an den dafür zur Verfügung stehenden Sprühautomaten gründlich die Hände zu desinfizieren.
Bei Landgängen in Eigenregie waren die jeweils landesspezifisch gültigen Regeln ausschlaggebend.
Erster Stopp im Bataviahaven Lelystad
Gegen 8 Uhr morgens am 22. September 2021 legte die Lady Diletta im Bataviahafen von Lelystad, der Hauptstadt der niederländischen Region Flevoland an. Flevoland, Hollands 12. und jüngste Provinz, besteht fast ausschließlich aus Land, das erst im 20. Jahrhundert dem IJsselmeer abgewonnen wurde.
Nach dem ersten Frühstück an Bord
schauten wir uns erst einmal vom Sonnendeck aus das Anlegemanöver an. Von hier aus bot sich ein herrlicher Blick auf die im Bataviahafen liegenden großen Segelschiffe. Auf einer Landzunge in weiter Ferne konnte man ein merkwürdig bizarres Gebilde erkennen. Es handelte sich um die 25 Meter hohe Skulptur »De Hurkende Man«, worunter wir auf Deutsch einen ›hockenden Mann‹ verstehen.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Wir zwei nutzten die freie Zeit während eines organisierten Gästeausflugs ins Stadtzentrum zu einem ausgedehnten Hafenspaziergang. Bei ansteigenden Temperaturen und herrlich blauem Himmel führte uns der Weg zum Schiffsmuseum an der Bataviawerft, in der speziell historische Schiffe nachgebaut und restauriert werden.
Pünktlich während des Mittagessens legte die Lady Diletta am Lelystader Hafenkai ab und machte sich auf zum nächsten heutigen Ziel: Der historischen kleinen Hafenstadt Hoorn in der niederländischen Provinz Nordholland.
Hoorn, das Kleinod am Marker- und IJsselmeer
Das Städtchen Hoorn ist ein ehemaliger Standort der Dutch East India Company und liegt auf einer Landzunge in einer Bucht am Westufer des Markermeers. Als ›Markermeer‹ wird der Südteil des IJsselmeers bezeichnet, jener durch künstliche Eindeichung entstandene, nur maximal 5,5 Meter tiefe Binnensee nördlich von Amsterdam.
Während der Fahrt über dieses riesige ›Meer‹ war einige Zeit kein Land zu sehen. Bald konnte man jedoch vom Sonnendeck aus die immer näher rückenden Kuppeln und Turmspitzen von Hoorn sichten, sowie die unzähligen Topmasten der im Hafen liegenden Schoner und Segelboote.
Hoorn ist wunderschön. Im malerischen Hafen steht der dominante Blickfang »Hoofdtoren«, ein Turm aus dem 16. Jahrhundert, in dem sich heute ein Restaurant mit Außengastronomie befindet.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
In dem kleinen Hafenbecken nebenan sitzen auf der Kaimauer drei Bronzefiguren: Kapitän Bontekoes Schiffsjungen. Geht man von hier aus noch etwas weiter, hat man einen traumhaften Blick durch das offene Schleusentor zum Binnenhafen und die dahinterliegende Altstadt.
Unser nachmittäglicher Landspaziergang führte uns zunächst über die Zugbrücke an der Veermanskade, dann weiter am Binnenhafen entlang, bis zur ›Grote Oost Brug‹. Dort bogen wir in die Straße ›Grote Oost‹ ein, auf der wir mit einigen Umwegen − u. a. vorbei an der Oosterkerk und der Koepelkerk (Kuppelkirche) − ins Zentrum der Altstadt gelangten.
Hier, im Hoorner Stadtzentrum rund um den Käsemarkt Roode Steen, bei dem es sich um den ältesten Käsemarkt der Niederlande handeln soll, gibt es zahlreiche Geschäfte, Cafés und Speiselokale. Besonders hervor sticht das Restaurant d’Oude Waegh mit seiner altertümlichen Fassade. An diesem zentralen Punkt befand sich die historische Käsewaage.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
In der Mitte des Platzes thront auf einem Sockel eine Statue zu Ehren von Jan Pieterszoon Coen. Ebenfalls auf dem Käsemarkt ist auch das Westfriesische Museum angesiedelt, zu dessen Schätzen interessante Gemälde aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter gehören.
Unser Rückweg zur Lady Diletta verlief durch die Bierkade am Appelhaven über eine weitere Zugbrücke namens ›de Engeltjesbrug‹. In den späten Abendstunden verließ das Schiff das malerische Hafenstädtchen und nahm Kurs auf Hollands Hauptstadt Amsterdam.
Amsterdam, das Venedig des Nordens
Da die Lady Diletta Amsterdam während der Nacht erreicht hatte, wachten wir am nächsten Morgen bereits am Anleger »De Ruijtekaade« in der Nähe des Hauptbahnhofs (Amsterdam Centraal) auf. Hollands Hauptstadt Amsterdam, die am kanalisierten Fluss Amstel und dem früheren Meeresarm IJ liegt, ist durch seine zahlreichen schönen Grachten weltberühmt.
Wir starteten mit einem guten Frühstück in den Tag und machten am Vormittag einen ersten Spaziergang ins Zentrum von Amsterdam. Der Weg führte uns immer geradeaus entlang der Damrak direkt zum Zentrum Dam, wo sich u. a. der Amsterdamer Königspalast (Paleis op de Dam), die Nieuwe Kerk, das National Monument und Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett befinden.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Nach dem Mittagessen auf der Lady Diletta brachen wir noch einmal zu einem weiteren Rundgang auf.
Dieses Mal in Richtung des Grachtenviertels Joordan, vorbei an der Prinsengracht mit dem weltbekannten Anne-Frank-Haus unter der Hausnummer 263. Der Eingang zum gleichnamigen Museum, vor dem eine lange Besucherschlange anstand, liegt direkt um die Ecke am Westermarkt.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
In unmittelbarer Nähe befindet sich hier die wegen ihres schönen Glockenspiels − und nicht zuletzt wohl auch aufgrund der wiederholten Erwähnung im Tagebuch der Anne Frank − zu großer Berühmtheit gelangte Westerkerk. Wer wie wir aus Zeitgründen das Museum nicht besuchen kann, hat auch die Möglichkeit, das Hinterhaus − in dem sich die Familie Frank über 2 Jahre versteckt hielt − visuell auf der Webseite des Anne-Frank-Hauses zu begehen.
Bei unserem zweiten Streifzug durch Amsterdam kamen wir noch an einigen weiteren Sehenswürdigkeiten vorbei, bzw. konnten diese aus der Entfernung fotografieren:
- Die Basilika St. Nikolaus in der Nähe des Hauptbahnhofs
- Das Rembrandtdenkmal auf dem Rembrandtplein
- Die Oude Kerk (Alte Kirche) und die Zuiderkerk (Südkirche)
Unbedingt empfehlen können wir einen Besuch des einzigartigen schwimmenden Blumenmarktes, den man am einfachsten erreicht, wenn man sich vom Dam aus immer entlang der ›Rokin‹ bewegt. Vorbei an der »Rokin Fontein« und dem Reiterstandbild von Königin Wilhelmina läuft man quasi direkt auf den »Munttoren« genannten Münzturm am Muntplein Square zu.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Rechts dahinter in der Singel Gracht liegt dann der − primär mit tausenden Blumenzwiebeln − reich bestückte »Bloemenmarkt«. Auch auf der Straßenseite gegenüber gibt es viele interessante kleine Geschäfte und typisch holländische Lebensmittel- und Käsespezialitätenläden zu entdecken.
Wer mochte, konnte noch bis zum Ende des heutigen Landgangs (21:45 Uhr) durch die Grachten schlendern und ›Amsterdam bei Nacht‹ erleben — wenn sich bei Einbruch der Dunkelheit die Lichter der Altstadt im Wasser spiegeln. Wir zwei selbst sanken − nach rund 15 Kilometern Fußmarsch auf und ab durch die Stadt − an diesem Abend nach dem Dinner ziemlich erschöpft in unsere gemütliche Kojen. So bekamen wir es nicht mehr mit, als die Lady Diletta um 22 Uhr in Amsterdam ablegte.
Rotterdam, Europas größter Hafen an der Nordseemündung
Als wir am nächsten Morgen, dem 24.09.2021 aufwachten, hatte das Schiff bereits am Rotterdamer »Boompjeskade« festgemacht. Wie oft im beginnenden Herbst sollte es erst gegen Mittag richtig aufklaren. Die vielen Büro- und Wohntürme an der mit bunten Fahnen geschmückten Nieuwe-Maas-Uferpromenade und das Hochhauspanorama mit dem dominanten Dreifachturm »De Rotterdam« auf dem Wilhelminapier, der Halbinsel ›Kop van Zuid‹, waren natürlich nicht zu übersehen. Vor dieser Kulisse befindet sich die weiße Erasmusbrücke. Ihre schwanenhalsartige Form brachte der Brücke, die als die größte und schwerste Klappbrücke Westeuropas gilt, den Spitznamen ›de zwaan‹ ein. Rückwärts gewandt blickten wir auf die nicht weniger schöne »Nieuwe Wilhelmsbrug« (neue Wilhelmsbrücke), die auch als die ›Golden Gate Bridge‹ von Rotterdam bezeichnet wird.
Rotterdam ist die Heimstatt von Europas größtem Hafen, der darüber hinaus auch als einer der größten Häfen der Welt gilt.
Da die Lady Dilette leider nur bis zum Mittag in Rotterdam vor Anker lag, trauten wir uns keinen zu langen Fußmarsch durch die weitläufige Großstadt zu. Kurzentschlossen entschieden wir uns zu einem Besuch des nahe gelegenen Leuvehavens, der direkt an das Rotterdamer Maritim Museum grenzt.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Der Weg dorthin führte uns über die Regentessbrug, die die Wijnhaven Insel mit der Innenstadt von Rotterdam verbindet. Direkt hinter dieser Brücke mit den markanten Wächterlöwen liegt ein altes rotes Feuerschiff mit Restaurant fest vor Anker. Das besondere am Leuvehaven ist, dass man hier auch außerhalb des Schifffahrtsmuseums alte Schiffe bewundern kann, die im Rotterdamer Hafen eingesetzt wurden.
Wieder pünktlich zur Abfahrt an Bord, lernten wir vor dem Ablegemanöver den aus Moers stammenden sympathischen Kapitän Cedric Torkler kennen, der im Wechsel mit Kapitän Radek Dupal bereits in Amsterdam das Kommando übernommen hatte.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Bei strahlendem Sonnenschein genossen viele Passagiere den Abschied von Rotterdam auf dem Sonnendeck, während die Lady Diletta − immer entlang der Merwede − Kurs auf den nächsten Zielhafen nahm.
Später beim Mittagessen erzählten uns unsere beiden Tischnachbarn, die noch nie in Rotterdam waren, begeistert von der großen Hafenrundfahrt, an der sie teilgenommen hatten.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
Ein kleines Hafenstädtchen namens Willemstad
Gemeint ist hier nicht etwa die gleichnamige Hauptstadt Curaçaos und größte Stadt der niederländischen Gebiete in der Karibik, sondern ihre kleine bezaubernde Schwester im Rhein-Maas-Delta (auch Hollands Diep genannt).
Die nachmittägliche Fahrt zwischen Rotterdam und dem kleinen schnuckeligen Hafenörtchen Willemstad erlebten wir − behaglich in warme Decken gehüllt − mit viel Sonne Wind und heißem Tee auf dem Sonnendeck. Schon von weitem konnte man die rotierenden Flügel der markanten Windmühle d’Orangemolen und die Spitze der Dorfkirche sichten. Das historische Örtchen, das zur niederländischen Provinz Nordbrabant gehört, hieß früher einmal Ruigenhil.
Es erhielt seinen neuen Namen seinerzeit zu Ehren von Wilhelm von Oranien, der das Örtchen zu einer sternenförmigen Festung ausbauen ließ, um die Schifffahrtswege nach Holland zu schützen. Die eindrucksvolle − später von Napoleon zum Fort Sabrina ausgebaute − Festungsanlage selbst soll jedoch erst von seinem Nachfolger, Prins Maurits van Oranje, errichtet worden sein.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
In Fortsetzung unseres Rundgangs durch den noch heute gut erhaltenen alten Schutzwall zog es uns natürlich sofort zu der bezaubernden weißen Oranje-Mühle mit ihren orangefarbig bespannten Flügeln. Nicht auszudenken, wie schön sich − anstelle der mittlerweile ganze Landstriche verschandelnde modernen monströsen Windräder − solcherart Windmühlen in Landschaften einfügen würden. Das kleine historische Ausflugsstädtchen mit Jachthafen verfügt über erstaunlich viele einladend aussehende Restaurants mit Außengastronomie, die bei dem herrlichen Wetter gut besucht waren.
Die immer noch hohen Temperaturen am heutigen Abend verlockten uns zwei dazu, den Tag bei einem Gläschen Wein & Bier gemütlich auf dem Sonnendeck ausklingen zu lassen. Wir genossen den Anblick des aufgehenden Mondes und der immer deutlicher am Nachthimmel zu erkennenden Sterne — und machten uns erst auf den Weg in unsere Kabine, nachdem die Lady Diletta gegen 22 Uhr längst auf der Schelde in Richtung Flandern aufgebrochen war.
Antwerpen, die Diamantenstadt
Auch am nächsten Tag, Samstag dem 25.09.2021, spielte das Wetter gut mit und es sollte sogar noch wärmer werden als am Vortag. Zeitig nach dem Frühstück machten wir uns zu einem Erkundungsgang durch Antwerpen auf.
Antwerpen ist nicht nur die Hauptstadt der Provinz Flandern und zweitgrößte Stadt Belgiens, sondern gleichzeitig auch die zweitgrößte Seehafenstadt Europas direkt nach Rotterdam. Darüber hinaus ist die Stadt auf der ganzen Welt auch als »die« Diamantenstadt bekannt, weil hier knapp 80% aller Rohdiamanten und die Hälfte aller geschliffenen Diamanten weltweit gehandelt werden. Die Lady Diletta hatte am Kattendijkdok Ostkai, direkt gegenüber der kultigen Bar Paniek, festgemacht. Das Zentrum der Stadt war von hieraus nicht allzu weit entfernt, so dass man es gut zu Fuß erreichen konnte.
Bei unserem Landgang kreuz und quer durch Antwerpen kamen wir zuerst an dem markanten Museum aan de Stroom vorbei und hatten einen guten Blick auf das eindrucksvolle, im neugotischen Stil errichtete Lootswezengebouw (Lotsendienstgebäude) am Tavernierkaai.
Noch viel eindrucksvoller ist natürlich die alles überragende Liebfrauenkathedrale (Onze-Lieve-Vrouwekathedraal) in der Altstadt mit dem zur Zeit leider eingerüsteten Glockenturm, der seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Das beste Beispiel für die typische Antwerpener Architektur im Stil der flämischen Renaissance ist jedoch der nahe beim Dom gelegene Große Markt (Grote Markt), auf dem auch das Rathaus von Antwerpen (Stadhuis van Antwerpen) mit dem Bradobrunnen steht. Ab Mittags war in der Stadt der Teufel, oder besser der Rennrad-Touren-Teufel los.
Alle Straßen und Plätze der Stadt waren heute wegen Flanders Radrennmeisterschaft 2021 UCI Road World Championships für sämtlichen Auto-, Motorrad und Radverkehr gesperrt. Uns als Fußgängern konnte das im Grunde egal sein. Nur an einigen Knotenpunkten, die auf der Strecke der Route lagen, musste man etwas warten, bis die Kolonne der Rennteilnehmer vorbeigerauscht war und der Weg wieder zum Passieren freigegeben wurde.
Auf der ›Suikerrui‹, die zum Steenplain (Steinplatz) mit dem großen Riesenrad, den Wächterlöwen und der Statue ›Godin Minerva‹ führt, ließen wir uns erst einmal eine Portion Belgische Pommes mit viiieeel Majo schmecken.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Vorbei an der alten Burg Steen (Burg Stein), die zur Zeit aufwändig restauriert wird, ging es dann zurück ins Zentrum. Der Weg hinaus aus dem imposanten Atrium im Erdgeschoss der neuen Börse Antwerpen (Nieuwe Beurs) führte uns in die elegante Einkaufsmeile Meir und die Leysstraat mit den Denkmälern der flämischen Maler Antoon van Dyck und David Teniers.
Von hier aus hatte man einen guten Ausblick auf eines der prächtigen Portale des Hauptbahnhofs (Bahnhof Antwerpen-Centraal). An dieser Stelle mussten wir unseren schönen Tagesausflug leider beenden, da die Abfahrt der Lady Diletta für 18 Uhr terminiert war. Mit Hilfe von Google Maps fanden wir von hieraus schnell eine direkte Route zurück zum Schiff.
◊ ◊ ◊ ◊ ◊
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Die große Eistortenparade am Vorabend
Nach dem Ankerlichten um 18 Uhr hatte man auf dem Sonnendeck noch einmal einen herrlichen Rückblick auf das Panorama von Antwerpen, während die Lady Diletta zunächst im Rückwärtsgang die Hafenausfahrt aus dem Kattendijdok − vorbei an dem imposanten Havenhuis − passierte.
Vor dem Abendessen verabschiedeten Kapitän Cedric Torkler, Hotelmanagerin Ralitsa Ivanova und Kreuzfahrtleiter Harald Schlichting ihre Gäste mit einem Gläschen Prosecco in der Tintoretto Lounge.
Danach ging es hinunter ins Restaurant, wo den Gästen noch einmal alle für den tollen Service an Bord zuständigen Crewmitglieder vorgestellt wurden.
Zur Krönung der Reise durften sich die Passagiere dann das leckere Abschiedsmenü von Küchenchef Luciano Aposto und seinem Team schmecken lassen und zum traditionellen Einmarsch der Eistortenparade applaudieren.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Eine gute Idee der Organisatoren, dieses Highlight jeder Kreuzfahrt nicht wie meist üblich am letzten Abend, sondern − ohne den drohenden Stress ›Kofferpacken und superfrühes Aufstehen‹ − bereits am Vorabend zu veranstalten.
Nijmegen, die moderne Einkaufsstadt mit historischem Flair
Puh, wie schnell 7 Tage vergehen können. Am Sonntag, dem 26.09.2021 wachten wir bereits in Nijmegen auf, dem letzten Zielhafen der Reise. Nach dem Mittagessen machten wir zu einem kleinen Sonntagsspaziergang durch diese historische holländische Hansestadt auf, die in unmittelbarer Nähe der Grenze zur deutschen Region Niederrhein liegt und zur niederländischen Provinz Gelderland gehört.
Bei dem Fluss, der an Nijmegen vorbeifließt und der Waal genannt wird, handelt es sich um den südlichen und breiteren der beiden großen Mündungsarme des Rheins auf seinem Weg zur Nordsee.
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
Wir waren noch nie in Nimwegen (wie man den Ort in der deutschen Sprache nennt) und waren von der hübschen Altstadt überrascht. Besonders beeindruckend fanden wir die historischen Häuser rund um die Stevenskerk und den Marktplatz (Grote Markt). Mit fortschreitender Uhrzeit und Öffnung von immer mehr Geschäften wurde es in der Stadt immer voller.
Der schöne Spätsommertag hatte offenbar auch viele einheimische Tagesgäste zum Shoppen, Bummeln, Verweilen & Genießen in die Stadt gelockt. Nach dem Abendessen und einem letzten Gläschen Wein in der Lounge hieß es dann ab in die Kabine zum Kofferpacken und sich im TV informieren, wer die Deutsche Bundestagswahl gewonnen hatte.
Zurück in Düsseldorf
Am nächsten Morgen hieß es um 5:30 Uhr raus aus den Federn, denn das Gepäck musste bereits zeitig zum Verladen vor die Kabinentür gestellt werden. Die Lady Diletta hatte bereits am Düsseldorfer Robert-Lehr-Ufer angelegt und sollte noch am gleichen Tag wieder zu einer neuen Tour stromaufwärts starten.
Nach einem letzten Frühstück im Bordrestaurant verabschiedeten wir uns von unserem netten Tischnachbarpaar. Bei dieser Gelegenheit: Noch einmal liebe Grüße nach Brandenburg! Danach ging es runter von Bord, wo unsere Koffer schon an Land auf uns warteten.
◊ ♦ ◊ ♦ ◊ ♦ ◊
Auch für die Reise
PLANTOURS Kreuzfahrten: Holland und Flandern im Duett mit MS LADY DILETTA
heben wir zwei von reisemehrwert.com alle vier Daumenhoch. Ein großes Lob an die Crew und an alle Damen und Herren vom gesamten Bordservice, die uns während der 7-tägigen Tour von morgens bis abends immer freundlich und rasch alle Wünsche erfüllt haben. Ein weiteres Lob an den Küchenchef und sein Team für das tägliche leckere Essen und die tollen Tortenstücke, die wir uns zum Kaffee bei unterhaltsamer Musik schmecken lassen durften.
Vielen Dank für diese schöne Tour auf einem tollen Schiff mit tollen Zielen, die wir vorbehaltlos weiterempfehlen können. Wir wünschen PLANTOURS & der Lady Diletta-Crew weiterhin viel Erfolg. Schiff Ahoi und jederzeit gute Fahrt!